Die Augen sind rot und jucken, die Nase läuft und oft gibt es auch Hautstellen, die ebenfalls einen starken Juckreiz ausstrahlen. Der Frühling ist für viele Menschen eine wunderbare Jahreszeit, endlich wird es wärmer und die Natur erwacht. Leider gibt es aber immer mehr Menschen, die diese Zeit überhaupt nicht genießen können. Sobald die ersten Pollen durch die Luft fliegen, haben sie mit roten, juckenden Augen zu kämpfen. Dazu läuft auch noch die Nase den ganzen Tag oder ist verstopft.

Natürlich gibt es dagegen verschiedene Medikamente, besser ist es aber, den Kontakt mit Pollen so gut es geht zu vermeiden. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. In der Natur ist es kaum möglich, nicht mit Pollen in Kontakt zu kommen. Allerdings gibt es eine Möglichkeit, sich in der Wohnung, speziell im nächtlichen Schlafzimmer zu schützen. Spezielle Pollenschutzgitter sorgen dafür, dass die Pollen gar nicht erst in die Wohnung gelangen. Was aber sind Pollenschutzgitter genau und wie zuverlässig sind sie? In unserem Ratgeber finden Sie die Antworten auf alle Fragen rund um Pollenschutzgitter.

Was bringen Pollenschutzgitter?

Pollenschutzgitter fürs Fenster sollen dafür sorgen können, dass bis zu 99 Prozent der Pollen gar nicht erst in die Wohnung oder bestimmte Räume kommen können. Zumindest behaupten das die Hersteller. Fakt ist, dass Pollenschutzgitter durchaus in der Lage sind, einen großen Teil der Pollen auszusperren und so Allergikern das Leben zu erleichtern. Selbst die feinen Brennnesselpollen und Ambrosiapollen sollen die Gitter fernhalten können. Ob die Wirksamkeit wirklich bei bis zu 99 Prozent liegt, kann nicht genau gesagt werden. Experten gehen aber davon aus, dass bis zu 90 % der Pollen effektiv aufgefangen werden können. Generell sollten sich Allergiker nicht allein auf Pollenschutzgitter verlassen, als zusätzliche Maßnahme gegen Pollen sind sie aber auf jeden Fall sehr wirksam. Wer unter einer Pollenallergie leidet, sollte mit einem Pollenschutz am Fenster dafür sorgen, dass ein Großteil der herumschwirrenden Pollen draußen bleibt.

Vorteile von Pollenschutzgittern

  • Pollengitter sind relativ günstig in der Anschaffung
  • Sie stehen in unterschiedlichen Varianten zur Verfügung, sodass für jedes Fenster ein passendes Gitter zu finden ist. Sie können individuell gekürzt werden.
  • Einfache Montage mit Magnetstreifen, Klebestreifen oder Klemmhaken
  • Lüften ist problemlos möglich, auch mit Pollenschutz am Fenster
  • Pollenschutzgitter halten auch Insekten fern
  • Ein Pollengitter kann auch gleichzeitig als Sonnenschutz genutzt werden
  • Deutlich weniger Blüthenstaub in der Wohnung
  • Einfache Reinigung

Nachteile von Pollenschutzgittern

  • Je nachdem, aus welchem Material die Pollengitter bestehen, kann die Durchsicht eingeschränkt sein
  • Der Luftdurchlass ist niedriger als bei Insektenschutzgewebe
  • Pollenschutzgewebe müssen meist häufiger gewechselt bzw. gereinigt werden, als normale Insektenschutzgewebe
  • Es ist schwierig, Pollenschutzgitter in einer guten Qualität zu finden. Wichtig ist die Abscheideleistung, diese gibt an, wie viele Pollen letztendlich wirklich draußen bleiben. Es gibt dabei sehr große Unterschiede in der Qualität und diese ist nicht immer gleich erkennbar. Es ist also wichtig, beim Kauf genau auf die Abscheideleistung zu achten.
  • Pollenschutzgitter, die mit Klebestreifen befestigt werden, können sich bei starkem Wind lösen

Ist ein Pollenschutzgitter waschbar?

Es hängt vom Produkt ab, ob ein Pollenschutzgitter gewaschen werden kann oder nicht. Für gewöhnlich ist es gar nicht notwendig, das Gitter zu waschen. Es ist ausreichend, es mit einem feuchten Tuch leicht abzuwischen. Meistens werden die Pollen aber bereits entfernt, wenn es regnet. Auch das Absaugen mit einem Staubsauger ist möglich, allerdings ist dies problematisch, da sich die Pollen unter Umständen beim späteren Saugen in der Wohnung verteilen könnten. Es gibt auch Pollengitter fürs Fenster, die vollständig gewaschen werden können.

Sind Pollenschutzgitter zuverlässig?

Das kommt ganz darauf an, wie Zuverlässigkeit definiert wird. Wer im Falle von Pollenschutzgittern einen 100-prozentigen Schutz erwartet, wird enttäuscht werden. Es gibt bis heute gar keine Methode, die in der Lage ist, einen hundertprozentigen Schutz gegen Pollen zu bieten. Dennoch können Pollenschutzgitter entscheidend dazu beitragen, dass die Pollenbelastung in den Räumen stark sinkt. Je nach Modell sollen Pollengitter die Pollenbelastung zwischen 80 und 90 % reduzieren können. Pollengitter lohnen sich aber nur dann, wenn auch weitere Maßnahmen unternommen werden, um die Pollenbelastung zu reduzieren. Dazu gehört, dass die getragene Kleidung nicht nachts im Schlafzimmer liegen sollte, am besten sollte sie gleich in die Wäsche gegeben oder zumindest in einem anderen Raum gelagert werden. Empfehlenswert ist es auch, vor dem Zubettgehen kurz zu duschen oder wenigstens die Haare nass auszuspülen.

Wie wird ein Pollenschutzgitter befestigt?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Pollenschutzgitter zu befestigen. Einfache Pollengitter können mit Klebestreifen befestigt werden. Auch mit einem Klett- oder Magnetband kann die Befestigung erfolgen. Das einzige Problem dabei ist, dass auf dem Fensterrahmen Rückstände vom Kleber zurückbleiben können. Zudem kann es passieren, dass sich die Gitter bei Wind lösen und Pollen in den Raum gelangen. Es ist ratsam, bei diesen Modellen öfters zu prüfen, ob das Pollengitter noch richtig befestigt ist. Ähnlich wie bei Fliegenschutzgittern gibt es aber auch stabile Pollenschutzgitter. Dabei handelt es sich um Modelle, die mit einem Spannrahmen oder einem Klemmrahmen ausgestattet sind und ganz einfach ins Fenster eingespannt werden.

Wie lichtdurchlässig ist das Pollenschutzgitter?

Pollenschutzgitter sind mit einem sehr engmaschigen Gewebe ausgestattet, da sie sonst nicht in der Lage sind, die sehr feinen Pollen abzuhalten. Als die ersten Pollengitter auf den Markt kamen, war dies ein echtes Problem, denn durch die Engmaschigkeit ließen die Gitter nur wenig Licht in den Raum, auch die Luftdurchlässigkeit war gering. Mittlerweile werden Pollenschutzgitter aber aus modernen Materialien hergestellt, beispielsweise Nylon oder auch sehr feinem Edelstahl. Diese lassen ausreichend Licht und Luft in den Raum hinein. Besonders lichtdurchlässig ist Transparenzgewebe, aber auch Polyester- und Fiberglasgewebe lassen viel Licht hindurch.

Worauf sollte beim Kauf eines Pollenschutzgitters geachtet werden?

Beim Kauf von Pollenschutzgittern gibt es einige Punkte, die beachtet werden sollten.
  • MaterialFür einen besonders guten Pollenschutz sorgt das Pollenvlies. Es ist witterungsbeständig und mit einer zusätzlichen Beschichtung ausgestattet. Diese Beschichtung zieht Pollen an und fängt sie ab. Dieses Gewebe ist besonders engmaschig, dadurch wird aber auch die Durchsicht stark eingeschränkt. Besonders günstig sind Gitter aus Polyestergewebe, diese ermöglichen einen guten Luft- und Lichtdurchlass, nutzen sich aber schnell ab. Etwas stabiler und reißfester ist Fiberglasgewebe. Modelle aus diesem Material können viele Jahre genutzt werden. Auch Fiberglasgewebe ist luft- und lichtdurchlässig. Eine besonders gute Durchsicht bietet Transparenzgewebe. Es ist zudem reißfest und langlebig. Da dieses Gewebe aus sehr dünnen Fäden gefertigt wird, lässt es auch viel Licht durch. Aluminiumgewebe ist eine gute Wahl für Haushalte mit Tieren, da es kratzfest ist und zudem witterungsbeständig. Ganz entscheidend ist die Frage: kann man das Gewebe reinigen? Und ebenso wichtig: kann man das Gewebe einfach, kostengünstig und schnell (ggf. sogar selber) tauschen.
  • GrößePollenschutzgitter, die an das Fenster geklebt werden, können für gewöhnlich auf die passende Größe zugeschnitten werden. Spannrahmen dagegen müssen passend gekauft werden, nur dann ist es möglich, dass sie den richtigen Schutz bieten können. Alternativ ist es möglich, sich Pollenschutzgitter auch nach Maß anfertigen zu lassen.
  • BefestigungsmethodeDas Anbringen von Pollenschutzgittern mit Klebeband oder Klettband stellt für gewöhnlich kein Problem dar und wird auch von Vermietern toleriert. Dasselbe gilt für Spannrahmen. Wer keine Möglichkeit hat, Pollenschutzgitter durch Bohren anzubringen, sollte auf diese Varianten zurückgreifen. Im eigenen Haus können Pollenschutzgitter auch angebohrt werden.
  • ReißfestigkeitFür gewöhnlich weisen alle Pollenschutzgitter eine gewisse Reißfestigkeit auf. Besonders stabil ist Aluminiumgewebe, dieses kann sogar zum Schutz vor Nagern genutzt werden. Die geringste Reißfestigkeit bietet Polyestergewebe. Pollenschutzgitter mit einer guten Reißfestigkeit sind meistens etwas teurer, sie halten dafür aber auch länger.

Was bedeutet das ESCARF-Siegel beim Pollenschutz fürs Fenster?

Die Auswahl bei den Pollenschutzgittern ist sehr groß, allerdings bieten die Modelle sehr unterschiedliche Qualitäten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich nach Pollengittern mit dem ESCARF-Siegel umschauen. Die Abkürzung ESCARF steht für European Centre for Allergy Research Foundation. Dort werden allergikerfreundliche Produkte und Dienstleistungen ausgiebig getestet und zertifiziert. Diese Zertifizierung erfolgt anhand von Kriterien, die von einem unabhängigen Beirat aus 15 Wissenschaftlern und Technikern, die international führend sind, entwickelt wurden.

Gibt es Alternativen zu einem Pollenschutzgitter?

Alternativ zu einem Pollenschutzgitter können auch spezielle Luftreiniger eingesetzt werden. Diese können nachweislich bis zu 95 Prozent der Pollen in der Luft beseitigen. Der Nachteil dieser Geräte ist, dass sie nicht gerade günstig sind. Dafür sind sie aber sehr effektiv und können Pollenallergikern das Leben erleichtern. Bewährt hat sich aber eine Kombination aus beiden Methoden. Pollenschutzgitter halten einen großen Teil der Pollen ab und sorgen dafür, dass sie gar nicht erst in die Räume gelangen. Die Pollen, die es dennoch schaffen, werden dann vom Luftreiniger entfernt. Eine solche Kombination bietet den bestmöglichen Schutz vor Pollen im Haus.

Pollenflugkalender für Allergiker - Wann fliegen welche Pollen?

Pollenschutzgitter

Fazit

Wer jemals schon einmal eine Allergie entwickelt hat, der weiß ganz genau, wie es Pollenallergikern geht. Während die meisten Allergiker in der Lage sind, den Auslösern aus dem Weg zu gehen, haben es Pollenallergiker sehr schwer. Es ist nicht möglich, einfach ein paar Wochen zu Hause zu bleiben und sich von der Außenwelt abzuschotten. Es ist aber möglich, den Großteil der Pollen, die für die Allergie verantwortlich sind, draußen zu lassen. Dadurch nimmt zwar die Belastung am Tag nicht ab, dafür ist es wenigstens zu Hause möglich, etwas Ruhe zu bekommen und nachts entspannt schlafen zu können. Pollenschutzgitter bieten zwar keinen hundertprozentigen Schutz, aber sie halten viele Pollen ab.

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